Schulhandballtag

Schulhandballtag Schulverbund im Heckental 03.03.2015

Wo Schule auf den Handballsport trifft


hsb-Handball beim Schulverbund Heckental


Es gab ein landesweites Projekt des Württembergischen Handballverbandes mit dem schwerfälligen Namen „Grundschulaktionstag". Für die Kinder ist dies aber Spaß am Bewegen, am Spiel mit anderen und am Handball. Denn viele gehen an einem solchen Aktionstag ihren ersten Schritt in eine neue Sportart.
In diesem Sinne beschloss die Handballabteilung des Heidenheimer Sportbundes außerhalb dieser Aktion einen ähnlichen und selbst geplanten Tag mit dem Schulverbund im Heckental zu veranstalten.
Nur ganz am Anfang fließen ein paar Tränen. Eine Zweitklässlerin weint, da sie nicht mit ihrer Freundin in der gleichen Gruppe eingeteilt war. Die Tränen sind schnell getrocknet. "Jetzt tobt das Mädchen überall rum und ist begeistert dabei", sagte André Uhlig, der Jugendleiter des hsb. Die anderen Kinder sind von Anfang an kaum zu bremsen. Ein kleiner Junge strahlt über das ganze Gesicht und will etwas loswerden: "Ich hab drei Tore gemacht. Dann hab ich gejubelt."

Dieses Mädchen und der Junge gehören zu den über 110 Kindern der zweiten bis vierten Klassen des Schulverbundes Heckental in Heidenheim, die sichtbar Spaß am Aktionstag haben. Im Vordergrund des Projekts des hsb Handballs und der Schule soll die Handballbegeisterung stehen. Rolf Paas, der Abteilungsleiter der Handballabteilung, sagt: "An diesem Tag werden die Kinder in spielerischer Form an den Sport herangeführt".
Den Kindern ist die Kooperation zwischen Verein und Schule eher gleichgültig, die spielerische Form nicht. Sie trippeln, wenn eine kleine Pause ansteht, unruhig wie junge Pferde. Sie wollen die Stationswechsel schnell hinter sich bringen, "weil es Bock macht, da drüben mit dem Ball zu spielen", wie es ein Knirps aufgeregt sagt. Da drüben - das ist in der Ecke der Halle, in der "Zielwerfen mit Aufsetzern" angeboten wird.
Diana trifft und hüpft an das Ende der Schlange, die je Gruppe nie länger als acht Kinder ist. Das mache Spaß, sagt das Mädchen der dritten Klasse. Noch mehr Spaß macht Diana das Hindernislaufen. In verschiedenen Abläufen dürfen die Kinder auf Zeit einen Parcours hinter sich bringen, was bei allen sehr gut ankam. Natürlich haben die Übungen - neben dem Spaß - tieferen Sinn: „Man habe gemerkt", sagt Alexander Sabouni der stellvertretende Jugendleiter, „dass Koordination ganz wichtig sei. Da viele Kinder heute, dem Fernsehen und Internet sei Dank, nicht mal mehr rückwärts laufen können, gelte es in Schule und Verein, die Kleinen zwei Dinge gleichzeitig tun zu lassen".
Wenn betreuende Klubs wie der Heidenheimer SB die Ideen der Erfinder des Grundschulaktionstags nicht für schlüssig halten, korrigieren sie das Programm. "Wir binden auch oft nicht vorgesehenes wie z.B. Torwürfe in verschiedenen Varianten mit ins Programm ein", sagt André Uhlig. "Die Kinder sind glücklich, wenn sie ein Tor sehen. Und überglücklich, wenn sie einen Ball ins Netz werfen".

Die Kinder die schon Erfahrung mit dem Handballsport hatten, werden ihre Tore und Übungen mit in einen schönen Traum einbauen. Die anderen, die Handball noch nicht kannten, lernen an diesem besonderen Morgen, an dem der Unterricht ausfällt, dass Sport Freude macht. Und das man auch mit Kindern, mit denen man nicht befreundet ist, Spaß beim Sport haben kann. Mancher Zweitklässler merke, sagt ein junger Betreuer des Heidenheimer SB, dass auch Mädchen aus einer anderen Klasse interessant sein können.
Auch die Lehrer waren von dem kontrollierten Gewusel in der Halle angetan. „ Es ist schön zu sehen, dass man unsere Kinder mit diesen Übungen doch noch begeistern kann. Ich habe mir heute selber einige Anregungen geholt die ich künftig wieder mehr in meinem Schulsport einbauen möchte" so ein Sportlehrer zu André Uhlig.

Beim hsb kümmern sich an diesem Morgen neben den schon erwähnten Personen noch 20 Helfer des Vereins um die Kids. Alle freuen sich über deren Freude am Handball. Und darüber, dass hoffentlich auch eine Handvoll Kinder dank des Grundschulaktionstags zum Handball kommen. "Dafür nehmen wir ja alle Urlaub", sagt Rolf Paas.
Er sieht den Kindern ins Gesicht und strahlt selbst:" Lohnt sich", sagt Paas und zeigt plötzlich voller Freude auf einen Jungen der auch mal dabei war: "Jetzt spielt er Handball". Was für ein Morgen.

André Uhlig


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